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Grundbegriffe und elementare Logik
Aussagen, Prädikate, Junktoren und Quantoren
Aussage
Eine Aussage beschreibt ein bestimmbares Objekt und deren Eigenschaften - diese lassen sich eindeutig bestätigen oder verneinen.
Beispiel einer wahren Aussage:
"Die Zahl3
ist eine Primzahl"Beispiel einer unwahren Aussage:
"Die Zahl4
ist eine Primzahl"
Elementaraussagen und zusammengesetzte Aussagen
Eine spezielle Art von Aussage ist die sogenannte "Elementaraussage". Hierbei handelt es sich um eine Aussage, die nicht weiter aufgeteilt werden kann.
Alle anderen Aussagen lassen sich weiter aufteilen und sind somit "zusammengesetzte Aussagen".
Zum Vergleich:
- Elementaraussage:
"Eine Woche hat 7 Tage" ist eine Elementaraussage- Zusammengesetzte Aussage:
"ein Tag hat 24 Stunden und eine Woche hat 7 Tage" eineMehr zu zusammengesetzten Aussagen unter Junktoren
Prädikat
Falls das Objekt, über welches eine Aussage getätigt wird, ohne Einschränkungen frei wählbar ist, handelt es sich nicht um eine Aussage, sondern um ein Prädikat.
Prädikate, welche von einer Variable abhängen nennen sich "Einstelliges Prädikat".
Beispiele:
A(x)
= "Die gegebene Zahlx
ist eine Primzahl"A(x) = x < 3
Prädikate, welche von zwei Variablen abhängen nennen sich "Zweiteiliges Prädikat".
Beispiel:
A(x, y) = x < y
Mit Hilfe von Prädikaten können auch Aussagen erstellt werden:
Beispiel:
Prädikat:
A(x) = x > 100
Aussage:A(10) = 10 > 100
Hierbei ist
A
der Name einer Funktion.
Junktoren
Zusammengesetzte Aussagen
Zusammengesetzte Aussagen sind Aussagen, die aus Elementaraussagen bestehen, die durch sogenannte Junktoren
verknüpft werden.
Beispiel:
A:=\text{"78 ist keine Primzahl"}
B:=\text{"15 ist keine Primzahl"}
C:=\text{"78 ist keine Primzahl und 15 ist keine Primzahl"}
A
und B
sind Elementaraussagen, C
ist eine zusammengesetzte Aussage.
1. Negation
Die Negation wird üblicherweise als "nicht" gesprochen. In Formeln wird die Negation mit dem Symbol \neg
geschrieben.
Als Beispiel - f
für "falsch" und w
für "wahr":
A |
\neg A |
---|---|
f |
w |
w |
f |
Bzw. mit 0
für "falsch" und 1
für "wahr":
A |
\neg A |
---|---|
0 |
1 |
1 |
0 |
Beispiel:
A:=\text{"Hans studiert an der ZHAW"}
\neg A:=(\text{"Hans studiert nicht an der ZHAW"})
\neg A:=\text{"Es trifft nicht zu, dass Hans an der ZHAW studiert"}
2. Konjunktion
Die Konjunktion wird als "und" gesprochen und mit dem Zeichen \wedge
geschrieben.
Beispiel:
A:=\text{"6 ist durch 2 teilbar"}: wahr
B:=\text{"8 ist durch 5 teilbar"}: falsch
A \wedge B :=\text{"6 ist durch 2 teilbar und 8 ist durch 5 teilbar"}: falsch
A |
B |
A \wedge B |
---|---|---|
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
Beispiel:
Falls A und B wahr sind:
A
: w
B
: w
A \wedge B
: w\neg A \wedge B
: fA \wedge \neg B
: f\neg A \wedge \neg B
: f
3. Disjunktion
Die Disjunktion wird als "oder" gesprochen und mit dem Zeichen \vee
dargestellt.
Beispiel:
A:=\text{"9 ist durch 3 teilbar"}: wahr
B:=\text{"9 ist eine Quadratzahl"}: wahr
A \vee \neg B:=\text{"9 ist durch 3 teilbar oder 9 ist keine Quadratzahl"}: wahr
Ist eine der Aussagen der Disjunktion wahr, so ist auch die Disjunktion wahr.
A |
B |
A \vee B |
---|---|---|
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
4. Implikation
Die Implikation wird als "wenn A
, dann $B$" ausgesprochen und in Formeln mit dem Zeichen \Rightarrow
geschrieben.
Sollte A
nicht zutreffen, ist das Ergebnis immer wahr (w
bzw. 1
).
Beispiel:
A:=\text{"Es regnet"}
B:=\text{"Die Wiese ist nass"}
A |
B |
A \Rightarrow B |
---|---|---|
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
Merksätze:
- Wenn
A
wahr ist, muss auchB
wahr sein.- Wenn
A
falsch ist, kannB
wahr oder falsch sein.
Beispiel 2:
A:=\text{"Es gibt Einhörner"}: falsch
B:=\text{"4 ist eine Primzahl"}: falsch
C:=\text{"Wenn es Einhörner gibt, ist 4 eine Primzahl"}: wahr
Note:
"Falls es Einhörner gibt, ist 4 eine Primzahl."
Einhörner existieren nicht und 4 ist keine Primzahl - die Aussage ist also richtig... bis zum Fund des ersten Einhorns zumindest. 🦄
Beispiel 3:
A:=\text{"Spinat ist grün"}
B:=\text{"2 ist eine Primzahl"}
Beispiel 4:
A:=\text{"Alle Fische leben im Ozean"}
B:=\text{"Forellen leben im Ozean"}
C:=\text{"Haie leben im Ozean"}
\underbrace{\text{Alle Fische leben im Ozean}}_{A\text{: falsch}} \Rightarrow \underbrace{\text{Haie leben im Ozean}}_{C\text{: wahr}}
: wahr
\underbrace{\text{Alle Fische leben im Ozean}}_{A\text{: falsch}} \Rightarrow \underbrace{\text{Forellen leben im Ozean}}_{\text{B: falsch}}
: wahr
Note:
ex falso sequitur quodlibet (lateinisch für "aus Falschem folgt Beliebigest"), abgekürzt "e.f.q" oder eindeutiger contradictione sequitur quodlibet (lateinisch für "aus einem Widerspruch folgt Beliebiges), bezeichnet im eigenen Sinn eines der beiden in vielen logischen Systemen gültigen Gesetze:
- Aus einem logisch - nicht bloss faktisch - falschen Satz folgt jede beliebige Aussage.
- Aus zwei widersprüchlichen Sätzen folgt jede beliebige Aussage.
5. Äquivalenz
Die Äquivalenz wird "ist gleich" ausgesprochen und mit dem Zeichen \Leftrightarrow
geschrieben.
Dieser Junktor beschreibt, dass beide Aussagen äquivalent sind. In diesem Fall gilt:
A \Rightarrow B \wedge B \Rightarrow A
Merksatz:
"A
gilt genau dann, wennB
gilt"
A |
B |
A \Leftrightarrow B |
---|---|---|
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
Beispiel:
A(x):=x^2=4
undB(x):=x=2
in
\mathbb{Z}
:B(x) \Rightarrow A(x): wahr
in
\mathbb{N}
:A(x) \Rightarrow B(x): wahr
B(x) \Rightarrow A(x): wahr
A(x) \Leftrightarrow A(x): wahr
Reihenfolge der Bindungen
Die Reihenfolge der Bindungen beschreibt, welcher Operator die höchste Priorität hat.
\neg
\wedge
\vee
\Rightarrow
\Leftrightarrow
Wie zu sehen ist, hat \neg
die höchste Priorität. Schreibt man also eine Operation wie etwa \neg A \wedge B
, muss A
negiert werden bevor die AND
(\wedge
)-operation berechnet wird: (\neg A) \wedge B
.
Des weiteren hat AND
(\wedge
) eine höhere Priorität als OR
(\vee
). So muss also in der Rechnung A \vee B \wedge C
der Term B \wedge C
als erstes berechnet werden: A \vee (B \wedge C)
.
Junktorenregeln
Junktorenregeln sind Regeln, wie man Aussagen umformen kann, sodass die Aussage (bzw. deren Bedingungen und Resultat) dieselbe ist.
Regel der doppelten Negation
\neg\neg A \Leftrightarrow A
Kommutativität
A \wedge B \Leftrightarrow B \wedge A
und A \vee B \Leftrightarrow B \vee A
Assoziativität
(A \wedge B) \wedge C \Leftrightarrow A \wedge (B \wedge C)
(A \vee B) \vee C \Leftrightarrow A \vee (B \vee C)
Distributivität
A \wedge (B \vee C) \Leftrightarrow (A \wedge B) \vee (A \wedge C)
A \vee (B \wedge C) \Leftrightarrow (A \vee B) \wedge (A \vee C)
Note:
Es kann helfen, sich beim Umformen der Rechenoperationen die herkömmlichen Operationen\times
(Mal) und+
(Plus) vorzustellen, um eine Idee davon zu bekommen, wie die Operation vereinfacht werden muss:$$\underbrace{A}{x} \underbrace{\wedge}{\times}(\underbrace{B}{y} \underbrace{\vee}{+} \underbrace{C}_{z})\ x \times (y + z) \Leftrightarrow (x \times y) + (x \times z)$$ Verglichen mit:
(\overbrace{A}^{x} \overbrace{\wedge}^{\times} \overbrace{B}^{y}) \overbrace{\vee}^{+} (\overbrace{A}^{x} \overbrace{\wedge}^{\times} \overbrace{C}^{z})
Dieselbe Vorgangsweise lässt sich sowohl für Operationen mit
\wedge
als auch mit\vee
anwenden: $$\overbrace{A}^{x} \overbrace{\vee}^{\times}(\overbrace{B}^{y} \overbrace{\wedge}^{+} \overbrace{C}^{z}) \overbrace{\Rightarrow}^{\Rightarrow} (\overbrace{A}^{x} \overbrace{\vee}^{\times} \overbrace{B}^{y}) \overbrace{\wedge}^{+} (\overbrace{A}^{x} \overbrace{\vee}^{\times} \overbrace{C}^{z})
Regeln von De Morgan
\neg (A \wedge B) \Leftrightarrow \neg A \vee \neg B
\neg (A \vee B) \Leftrightarrow \neg A \wedge \neg B
Beispiel:
Rechnung Nächster Vorgang A \Rightarrow B
\Leftrightarrow \neg A \vee B
\Leftrightarrow \neg\neg(\neg A \vee B)
Doppelte Negation \Leftrightarrow \neg(\neg\neg A \wedge \neg B)
De Morgan \Leftrightarrow \neg(A \wedge \neg B)
\Leftrightarrow \neg A \vee \neg\neg B
De Morgan \Leftrightarrow \neg\neg B \vee \neg A
Kommutativ \Leftrightarrow \neg B \Rightarrow \neg A
In Worten:
"Wenn es regnet, ist die Wiese nass" (A \Rightarrow B
)
"Wenn die Wiese nicht nass ist, regnet es nicht. (\neg B \Rightarrow \neg A
)
Hinweis:
Diese Umformung (\neg B \Rightarrow \neg A
) ist nicht dasselbe wie\neg(A \Rightarrow B)
Weil: $$\neg(A \Rightarrow B)\ \Leftrightarrow \neg(\neg A \vee B)\ \Leftrightarrow \neg\neg A \wedge \neg B\ \Leftrightarrow A \wedge \neg B$$
Kontraposition
A \Rightarrow B \Leftrightarrow \neg B \Rightarrow \neg A
Quantoren
Weg um ein Prädikat in eine Aussage umzuformen.
Beispiel:
P(x):=\text{"x ist eine natürliche Zahl"}
: Prädikat
P(5):=\text{"5 ist eine natürliche Zahl"}
: Aussage
In dieser Aussage ist die Variable x
gebunden (x = 5
).
\text{"Es gibt mindestens ein }x \in \mathbb{Z}\text{, so dass }P(x)\text{ gilt."}
: Aussage
\text{"Für alle }x \in \mathbb{Z}\text{ gilt }P(x)
.": Aussage
Quantoren sind Symbole, anhand derer wir aus Prädikaten oder Aussagen gewinnen können. Wir betrachten das Beispiel des Prädikates:
A(x) := \text{"x ist eine Primzahl und x ist ein Teiler von 24"}
B:=\text{"es gibt eine Primzahl welche ein Teiler von 24 ist"}
mit anderen Worten:
B:= \text{"Es existiert ein x mit A(x)".}
Ein n-stelliges Prädikat wird durch Quantifizierung stets zu einem neuen n-1
stelligen Prädikat
Beispiel:
A(x, y):= x < y
Bei der Funktion
A
handelt es sich um ein 2-stelliges Prädikat. Die beiden Parameter heissenx
undy
.B(y):= \forall x \in \mathbb{R} A(x, y)
Anders als die Funktion
A
hat die FunktionB
nur einen Parameter namensy
. Das PrädikatB
ist somit 1-stellig.
Operatoren
Es gibt zwei verschiedene Quantoren, dessen Eigenschaften im Folgenden kurz aufgezeigt werden.
Symbol | Bezeichnung | Beschreibung | Gesprochen |
---|---|---|---|
\forall |
Allquantor | universelle Quantifizierung | "für alle" |
\exists |
Existenzquantor | existenzielle Quantifizierung | "für mind. ein" |
Beispiele:
A(x, y) := x < y
\forall x \in \mathbb{R}(\exists y \in \mathbb{R} A(x, y))
In Worten: "Für allex
in den reellen Zahlen gibt es mindestens einy
, das grösser ist. Diese Aussage ist wahr.
B(x) := \text{"}x\text{ kann programmieren"}
I := Menge der Informatiker
A := \forall x \in I B(x) \Leftrightarrow \text{"Alle Informatiker können programmieren"}
\text{"Alles, was ein Informatiker ist, kann programmieren"}
\Leftrightarrow \forall x (x \in I \Rightarrow B(x))
Ausdrücke wie \forall_x \forall_y A(x, y)
können zu \forall_{x,y} A(x,y)
gekürzt werden.
Regeln
-
Klammern
Quantoren binden stärker als Junktoren:
\forall x \in M B(x) \wedge C(x) \Leftrightarrow (\forall x \in M B(x)) \wedge C(x)
nicht dasselbe wie:
\forall x \in M (B(x) \wedge C(x))
-
Abkürzungen
$\forall x \in M (\forall y \in M A(x,y)) \Leftrightarrow \forall_{x,y} \in M A(x,y)$\exists x \in M (\exists y \in M A(x,y)) \Leftrightarrow \exists_{x,y} \in M A8x,y)
Falls die Menge klar ist, kann diese von den Faktoren weggelassen werden:
\forall x A(x)
statt\forall x \in M A(x)
-
Negation
\neg \exists_x \in M A(x) \Leftrightarrow \forall_x \in M \neg A(x)
\neg \forall_x \in M A(x) \Leftrightarrow \exists_in \in M \neg A(x)
Beispielsätze
In Worten | Operation |
---|---|
Alle Prüfungen sind einfach | \forall_x \in P E(x) |
Eine Prüfung ist einfach | \exists_x \in P E(x) |
Keine Prüfung ist einfach | \exists_x \in P E(x) |
Alle Prüfungen sind nicht einfach | \forall_x \in P \neg E(x) |
Nur eine Prüfung ist einfach | (\exists_x \in P E(x)) \wedge (\forall_{y,z} \in P (E(y) \wedge E(z) \Rightarrow y=z)) |
Nur eine Prüfung ist nicht einfach | (\exists_x \in P \neg E(x)) \wedge (\forall_{y,z} \in P (\neg E(y) \wedge \neg E(z) \Rightarrow y=z) |
Nicht alle Prüfungen sind einfach | \neg \forall_x \in P E(x)) |
Eine Prüfung ist nicht einfach | \exists_x \in P \neg E(x) |
Vereinfachungen
Term | Vereinfachung |
---|---|
\neg \exists_x \neg A(x) |
\forall_x A(x) |
\neg \exists_x \in K \neg A(x) |
\forall_x \in K A(x) |
\forall_x(x\in K \Rightarrow A(x)) |
\forall_x \in K A(x) |
\exists_x (x \in K \wedge A(x)) |
\exists_x \in K A(x) |
Grundlegende Beweistechniken
Direkter Beweis einer Implikation
Es gilt, eine Implikation zu beweisen:
A \Rightarrow B
Beweisen, dass in allen Fällen, in denen A
wahr ist, auch B
wahr ist.
Dies geschieht durch das Beweisen der Allgemeingültigkeit durch Nutzung von Variablen an Stelle von konkreten Werten.
Beispiel:
A
: "x
undy
sind gerade."B
: "x \cdot y
ist gerade."A \Rightarrow B
: "Wennx
undy
gerade sind, ist auchx \cdot y
gerade.Beweis:
x = 2 \cdot n_x
y = 2 \cdot n_y
x \cdot y = (2 \cdot n_x) \cdot (2 \cdot n_y)
\Leftrightarrow 2 \cdot (n_x \cdot 2 \cdot n_y)
x \cdot y
ist also durch 2 teilbar und ist somit gerade.
Beweis durch Widerspruch
Es gilt zu beweisen, dass eine Aussage A
wahr ist.
Die Lösungsstrategie hierbei ist, zu beweisen, dass die Negation der Aussage falsch ist.
Beispiel:
A
: "Es gibt keine grösste natürliche Zahl"Die negierte Annahme
A
, entspricht der, dass es eine grösste natürliche Zahlm
gibt.Für jede natürliche Zahl
n \in \mathbb{N}
gilt, dass es einerseits eine nächstgrössere Natürliche Zahlo = n + 1
für dieo > n
gilt.Da auch die angenommene grösste Zahl
m
eine natürliche Zahln \in \mathbb{N}
ist, gilt auch fürm
, dass es eine folgezahlo
gibt, die grösser ist. Dies kann als Beweis interpretiert werden, dass die AussageA
wahr ist.
Beweis durch (Gegen-)Beispiel
Es gilt zu zeigen, dass eine bestimmte bestimmte Aussage nicht auf alle Elemente zutrifft.
Dies geschieht, indem man ein Beispiel oder ein Gegenbeispiel für die vorliegende Aussage findet.
Beispiele in Worte:
A
: "Alle Schweine sind rosa."Gegenbeispiel
B
: "Die Schweine, die Kenny getötet haben, sind aber nicht rosa!"
A
: "Es gibt Wochentage, die nicht mit '-tag' enden."Beispiel
B
: "Mittwoch."
Beispiel:
A
: "Nicht jede natürliche Zahl ist eine Quadratzahl einer natürlichen Zahl."
oder in alternativer Ausdrucksweise:
A
: "Es gibt natürliche Zahlen, die keine Quadratzahl einer natürlichen Zahl sind."Um diese Aussage
A
zu belegen, gilt es lediglich, ein geeignetes Beispiel zu finden.Aufzeigen kann man das bspw. anhand der Zahl
2
.
1^2 = 1
ist kleiner als2
und2^2 = 4
ist grösser als2
.2
ist also keine Quadratzahl einer natürlichen Zahl.
Beweis durch Kontraposition
Es gilt zu beweisen, ob eine Aussage, welche eine Implikation in der Form A \Rightarrow B
(siehe Implikation) ist, wahr oder falsch ist.
Dies kann erreicht werden, indem man, wie im Kapitel Kontraposition beschrieben die Aussage von A \Rightarrow B
zu \neg B \Rightarrow \neg A
umformt.
Beispiel in Worten:
A
: "Wenn es regnet ist die Wiese nass."- Beweisbare Kontraposition
B
: "Wenn die Wiese nicht nass ist, regnet es nicht."
Beispiel:
A
: "Für jede natürliche Zahln
gilt:(n^2 + 1 = 1) \Rightarrow (n = 0)
- Kontraposition
B
: "Für jede natürliche Zahln
gilt:(n \not = 0) \Rightarrow (n^2 + 1 \not = 1)
Falls die Bedingung, dass
n \not = 0
ist, gilt auch, dassn^2 \not = 0
ist.
Somit ist also bewiesen, dass, im Falle, dassn \not = 0
, auchn^2 + 1 \not = 1
zutrifft.
Beweis einer Äquivalenz
Es ist eine Aussage der Form A \Leftrightarrow B
zu beweisen.
Erreicht werden kann das, indem man sowohl A \Rightarrow B
als auch B \Rightarrow A
beweist.
Beispiel:
A
: "$(n\text{ ist gerade}) \Leftrightarrow (n^2\text{ ist gerade})$"Eine gerade Zahl kann jeweils bestimmt werden, indem man eine bestehende Zahl verdoppelt:
n = 2 \cdot i
n
ist also immer dann gerade, wenn es2 \cdot i
entspricht (i
ist hierbei eine beliebige, natürliche Zahl).Trifft dies zu, so entspricht
n^2
folgendem:(2 \cdot i) \cdot (2 \cdot i)
.
Dies lässt sich, als Beweis, dass es durch2
teilbar ist, folgendermassen umformen:2 \cdot (i \cdot 2 \cdot i)
Da
n^2
immer dem Term(2 \cdot i) \cdot (2 \cdot i)
entspricht, ist diese Aussage nun in beide Richtungen bewiesen.
Beispielübung
Jeder Geldbetrag von mindestens 4
Cents lässt sich alleine mit $2$- und $5$-Centstücken bezahlen.
In algebraischer Form würde das in etwa so aussehen:
\forall x \in \left\{ \mathbb{N} | x \geq 4 \right\} x = 2a + 5b
An dieser Stelle steht a
für die Anzahl $2$-Centstücke und b
für die Anzahl $5$-Centstücke.
Dies kann mit Hilfe einer Fallunterscheidung (basierend darauf, ob der zu bezahlende Betrag gerade oder ungerade ist).
Eine natürliche Zahl kann nur entweder gerade oder ungerade sein. Aus diesem Grund müssen nur diese beiden Fälle behandelt werden.
Für gerade Zahlen
Gerade Zahlen können jeweils mit $2$-Centstücken bezahlt werden. Die Anzahl $2$-Centstücke ist hierbei jeweils der zu bezahlende Betrag geteilt durch 2
.
In algebraischer Form würde dies in etwa folgendermassen aussehen:
\forall x \in \left\{ \mathbb{N} | x \geq 4 | x \text{ ist gerade} \right\} = 2 \cdot \frac{x}{2}
Für ungerade Zahlen
Um ungerade Zahlen zu erreichen, muss ein Weg gefunden werden, zu einem bestehenden, geraden Betrag einen zusätzlichen Cent zu bezahlen.
Dies kann erreicht werden, indem man 2 $2$-Centstücke weniger als geplant und stattdessen ein zusätzliches $5$-Centstück auszahlt.
Algebraisch sieht das wiederum so aus:
\forall x \in \left\{ \mathbb{N} | x \geq 4 | x \text{ ist ungerade} \right\} = 2 \cdot \left(\frac{x}{2} - 2\right) + 5 \cdot 1
Damit ist nun die getätigte Aussage dieser Aufgabe bewiesen.